Gegen den Kahlschlag von 180.000 Fichten auf der Montabaur Höhe im Westerwald, die zum besonders schutzwürdigen Flora-Fauna-Habitat (FFH-Gebiet) gehört, hat der Förster und Buchautor Peter Wohlleben Strafanzeige wegen rechtswidrigen Baumfällens gegen die rheinland-pfälzische Forstbehörde gestellt.

Hierzu Ralf Schönborn, forstpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz: „Der Großkahlschlag ist bei vielen Förstern zum probaten Mittel gegen Borkenkäferbefall avanciert. Man will damit die Nachbarbäume vor Befall schützen. Gutachterlich ist hingegen geklärt, dass der Kahlschlag über vermehrte Sonneneinstrahlung die Landschaftstemperatur um bis zu 17 Grad stark ansteigen lässt.“

Schönborn erläutert: „Der hierdurch angerichtete Schaden bis hin zum Artensterben ist enorm und unverhältnismäßig. Der Krieg gegen die Borkenkäfer-befallene Fichte geht so auf Kosten der Böden und der Biodiversität. So wird hier der kleinflächige montane Borstgrasrasen völlig zerstört; die auf der Roten Liste stehende Zweinervige Segge ist bedroht.“

Schönborn abschließend: „Es kann nicht der richtige Weg sein, die Holzernte durch Waldzerstörung retten zu wollen. Der Großkahlschlag als Notfallmaßnahme nach Borkenkäferbefall gehört auf den Prüfstand. Hierzu habe ich heute Morgen einen Berichtsantrag gestellt und die Landesregierung um Stellungnahme gebeten.“

 

Ralf Schönborn ist Sprecher der AfD-Fraktion für die Bereiche Landwirtschaft, Umwelt, Forsten und Tierschutz im Landtag Rheinland-Pfalz.