Michael Frisch (AfD): Corona-App ist ein teurer Flop!

 

Am 16.Juni wurde die sogenannte Corona-App freigeschaltet. Laut Bundesregierung und RKI ist sie ein wichtiger Helfer, um Infektionsketten nachzuverfolgen und zu unterbrechen und so die Pandemie einzudämmen. Inzwischen wurde die App rund 15 Millionen Mal heruntergeladen, wird also maximal von einem Fünftel der Bundesbürger benutzt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn schätzt die Zahl der hierüber gemeldeten Infektionen auf rund 300.

Dazu erklärt der Landesvorsitzende der AfD Rheinland-Pfalz Michael Frisch MdL: „Die jetzt veröffentlichten Zahlen zeigen, dass die Corona-App ein teurer Flop ist. Bei einem Gesamtaufwand von etwa 100 Millionen Euro sind dem Steuerzahler für jeden gemeldeten Infektionsweg bisher Kosten in Höhe von über 300.000 Euro (!) entstanden. Selbst wenn es in den nächsten Monaten ähnliche Meldezahlen geben sollte, woran angesichts des stark zurückgehenden Infektionsgeschehens zu zweifeln ist, wird jede einzelne Information teuer bezahlt sein – und zwar unabhängig davon, ob sie wirklich hilfreich ist oder nicht.

Angesichts der Rahmenbedingungen war mit einem anderen Ergebnis auch gar nicht zu rechnen. Etwa zwei Drittel aller mit dem Corona-Virus Infizierten bleiben nach derzeitigem Kenntnisstand symptomlos und ahnen nichts von ihrer Infektion, weitere haben nur leichte Symptome und lassen sich daher nicht testen. Aufgrund dessen muss man davon ausgehen, dass nur 20% aller Menschen, die potentielle Überträger sind, dies auch wirklich wissen. Da von diesen wiederum nur ein Fünftel die App nutzt, können letztlich lediglich 4% aller Infizierten ihre Kontaktpersonen warnen. Berücksichtigt man dann noch, dass auch nur ein Fünftel dieser Kontaktpersonen die App installiert hat, reduziert sich der Anteil der festgestellten Infektionsketten auf unter 1%. Von hundert Infektionsketten wird höchstens eine erfasst.“

Frisch weiter: „Als Mathematiker war mir von Anfang an klar, dass die App die Erwartungen nicht erfüllen kann, die man ihr zugeschrieben hat. Sie leistet bestenfalls einen äußerst kleinen, dafür aber sehr teuren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie. Auch wenn jeder zweite Bundesbürger sie installieren würde, wäre sie nur in der Lage, gerade einmal 5% aller Infektionsketten aufzudecken. Man kann daher mit Fug und Recht sagen, dass die vollmundigen Ankündigungen der Politik über die Bedeutung der App nichts anderes waren als heiße Luft. Hier wurden und werden Steuergelder für eine PR-Aktion der Bundesregierung verbrannt, ohne damit nachhaltige Effekte zu erzielen. Dass dies zu einer Zeit geschieht, in der die Infektionszahlen abseits weniger Hotspots gegen null tendieren, macht dieses Projekt vollends unverhältnismäßig. So wie es aussieht, wird die App ein klarer Fall für das nächste Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes sein.“