Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), Prof. Dr. Thomas Mertens hat gegenüber dem Bayrischen Rundfunk erklärt, dass das Coronavirus mittlerweile endemisch und damit die Pandemie aus seiner Sicht beendet sei, auch wenn das Coronavirus selbst noch über Generationen hinaus erhalten bleibe. Risikogruppen sollten sich gleichwohl auch regelmäßig, etwa einmal jährlich impfen lassen. Bereits Anfang der Woche hatte Mertens erklärt, dass es hingegen nicht denkbar sei, die breite Öffentlichkeit regelmäßig impfen zu lassen, um Infektionen zu vermeiden. Hintergrund sei, dass eine Impfung keinen längerfristigen Schutz vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 biete.

Hierzu Dr. Jan Bollinger, gesundheitspolitischer Sprecher der AfD im Landtag Rheinland-Pfalz: „Im Vergleich zu zahlreichen Experten und auch unseren Nachbarländern kommt die Erkenntnis der STIKO reichlich spät, aber immerhin, sie kommt. Es bleibt nur zu hoffen, dass sich diese Erkenntnis nun auch bei den Verantwortlichen in Bund und Ländern durchsetzt. Ein grundlegender Strategiewechsel ist dementsprechend mehr als geboten.“

Dr. Bollinger weiter: „Wir fordern angesichts der breiten Immunität in der Bevölkerung, den regelmäßig milder verlaufenden Infektionen der aktuell dominierenden Varianten und den  jüngsten Aussagen der STIKO ganz konkret ein sofortiges Ende von Kampagnen, etwa auf Twitter, die die breite Masse der Menschen mit infantilen Titeln wie „Der Herr der Impfungen“ oder „Impfiana Jones“ völlig undifferenziert zu einer zweiten Booster-Impfung auffordern, der noch bestehenden Isolationspflicht und der einrichtungsbezogenen Impfpflicht. Es gibt keinen Grund, insbesondere die Krankenhäuser in unserem Land, die unter nicht unerheblichen personellen Engpässen leiden, noch weiter durch eine unbegründete Isolation oder Betretungsverbote aufgrund der einrichtungsbezogenen Impfpflicht zu schwächen.“

Dr. Bollinger abschließend: „Auch fordern wir die Landesregierung auf, von möglichen künftigen Einschränkungen für die Menschen und die Wirtschaft in unserem Land Abstand zu nehmen. Insbesondere einer möglichen Maskenpflicht für Schüler ab dem fünften Schuljahr stehen wir kritisch gegenüber, da es sich hier eine in hohem Maße immunisierte Altersgruppe, deren Immunität zudem noch um ein Vielfaches robuster ist als die der erwachsenen Bevölkerung. Wenn die Pandemie beendet ist, müssen auch die Maßnahmen dagegen weitestgehend beendet und auf den Schutz besonders vulnerabler Gruppen beschränkt werden.“

 

Dr. Jan Bollinger ist gesundheitspolitischer Sprecher und 1. stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz